Nach dem Verständnis der Osteopathie stehen Struktur und Funktion des menschlichen Organismus wechselseitig in Beziehung zueinander. So sind Strukturen wie Muskeln, Knochen, Organe etc. abhängig von ihrer Funktion, der Bewegung. Diese aber ist wiederum ihrerseits abhängig von den Strukturen. Gleiches gilt auch für Psyche und Geist, sie stehen in wechselseitiger Beziehung mit ihrer körperlichen Struktur, dem Gehirn.
Denn wenn die Funktion (körperliche Bewegung) nicht ausreichend gegeben ist, weil der Mensch etwa zu lange in sitzender Haltung verbringt, kommt es zu Veränderungen der Strukturen (Rückbildung bzw. Verkürzung der Muskeln, Einschränkungen an den Gelenken etc.).
Umgekehrt leuchtet unmittelbar ein, dass diese Beispiele für Veränderungen in der Struktur des Körpers ihrerseits wiederum zu Einschränkungen der Funktion Bewegung führen, wenn eine Muskelzerrung, ein Knochenbruch oder Vernarbungen eine freie Bewegung behindern.
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass körperliche Schmerzen häufig das Resultat von Einschränkungen der Bewegung sind, mithin also Strukturen (z.B. die Lendenwirbel) nicht in der Lage sind, adäquat ihre Funktion zu erfüllen.